Deadline, der Roman
Der Roman "Deadline" erschien zuerst 2008 im Mitteldeutschen Verlag. Die Auflage betrug 750 Exemplare. Davon wurden 224 Exemplare verkauft. Der Rest der Auflage wurde bei einem Lagerbrand vernichtet. Deadline, das Hörbuch
Das Hörbuch zu "Deadline" erschien ursprünglich als mp3-CD bei Silberblick-Musik. Diese CD ist nur noch antiquarisch erhältlich. Reaktionen zur Neuausgabe 2021[Jan Drees, Deutschlandfunk:] "Auf poetische Weise wird gezeigt, warum es nicht lohnt, von Deadline zu Deadline durchs Leben zu hetzen." [Cornelia Geißler, Berliner Zeitung:] "Hier präsentiert sich ein Autor, der neu und anders schreibt. Bov Bjerg hat es mit "Auerhaus" und dem klug gebauten, eindringlichen Roman "Serpentinen" bewiesen, aber mit "Deadline" schon gezeigt: Er ist ein besonderer Erzähler, dem man vertrauen kann." [Alexander Wasner, SWR2:] "Heute ist "Deadline" vor allem ein neuer, sprachlich beeindruckender Roman. Klug und sprachmächtig fühlt sich der Autor in die Heldin ein, und das Buch platzt vor Sprachspielen, Wortwitz und einer Ironie, von der man spürt, dass sie einen sehr ernsten Grund hat." [Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung:] "So hat die Lektüre von Bov Bjerg einen ähnlichen Effekt wie Bücher von Arno Schmidt oder Wilhelm Genazino. Horch doch mal genau in die Wörter hinein. Und schau die Welt mit frischen Augen an, geradezu irre, wie fremd und still sie dann zurückschaut." |
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Reaktionen zur Erstausgabe 2008[Christoph Hein:] "Das überraschendste Leseerlebnis des Jahres. Ein ganz neuer Ton, eine völlig neue Schreibart; ich könnte nichts Vergleichbares nennen." [Matthias Penzel, Rolling Stone 11/08:] "Audiobook des Monats — hochmodern, irrsinnig komisch, und am Ende ist es, wie alle große Literatur, Sprachkritik, philosophisch, das Leben als Modell, die Welt eine Modelleisenbahnanlage im Maßstab H0. Ein Buch für die besten Freunde." [Jess Jochimsen:] "schlicht und ergreifend sensationell." [Falko Hennig, Tip Berlin:] "Noch vor der Lektüre ist man angetan von der tadellosen Ausstattung: hellgrün, in Leinen gebunden und fadengeheftet." [Martin Fritz, The Gap / Österreich:] "Die allererste Sahne wirklich innovativer deutschsprachiger Gegenwartsliteratur." [Dimo Rieß, Leipziger Volkszeitung:] "Bjerg, nach eigener Aussage im Internet lebend, hat eine Form gesucht für das Zeitalter der Deadlines und Informationshappen — und gefunden." [Casino, Hotel Mama:] "und es ist gar kein buch über die sprache im technischen zeitalter, sondern natürlich eins über das leben, und dieses gefühl, dass manchmal sprache und kommunikation so eine lebensersatz-dichte bekommen können." [edmond, Goncourt's Blog:] "Nach der Arbeit bin ich mit dem Buch durch die Stadt gegangen, ich habe das Cover schön sichtbar gehalten, in der Bahn erleichterte ich den Passagieren, den Titel abzulesen (ich finde das immer falsch, den Titel zu verdecken — die Leute lassen jedes Telefongespräch mithören, aber beim Aufklappen von Büchern sind sie eigen)." [micro_robert, elektrosmog.antville.org:] "Trost gibt es nirgends in diesem Listing, das aus der Novemberausgabe 2008 von Unhappy Computer zu stammen scheint. Bjerg hat es mit einem Neunnadeldrucker in die Elefantenhaut des Kapitalismus tätowiert. Dort steht es nun geschrieben, zur Mahnung der Mahouts. Diese sind freilich alle Analphabeten." [Florian Anrather, fm5.at:] "Der Roman analysiert die füllige Oberfläche seiner Protagonistin mit einer wunderbaren Tiefenwirkung und ist dabei so frisch und unvoreingenommen, wie man es sich von zeitgenössischer Literatur nur wünschen kann." [Nicole Schmidt, literaturkritik.de:] "Eine eigene, an Konsonantenverbindungen reiche Poesie der deutschen Sprache im Zeitalter der technisierten, durchgeplanten Welt." Ein Interview mit Malte Welding vom Weblog Spreeblick. |
Monika Rinck über Deadline
"Existenz ist als Seinsart in sich Endlichkeit", heißt es bei Heidegger, bei Heiner Müller, so knapp und knorrig wie möglich: "Zeit ist Frist". Diese Frist wird nun wiederum durchquert von anderen Fristen, von so genannten deadlines. Seien es Abflugzeiten, Abgabetermine oder Bewerbungsschlüsse. Der moderne Mensch, oder nennen wir ihn, der scheinselbstständige Freelancer, arbeitet auf diese Fristen hin, und werden sie verfehlt, warten sicherlich schon die nächsten auf eine neue Anstrengung, sie zu meistern. Anfrage und Lieferung des Gewünschten kommen rund um die Uhr per Email, alles findet gleichzeitig statt und in der Onlineredaktion hat der Redaktionsschluss längst abgedankt. Eine einzige Frist allerdings wird niemand verfehlen — und das ist die letzte. Übrig bleibt ein Körper — und seine Verwesung dürfte nach wie vor ein analoges Phänomen sein, selbst wenn die Liegezeiten auf deutschen Friedhöfen befristet sind. |
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Letzte Änderung dieser Seite: 27. Oktober 2021 |
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